Brand im Druckgaswerk Schwarze Pumpe bei Spremberg
10. Dezember 1966
Einzelinformation Nr. 953/66 über einen Brand im Druckgaswerk Schwarze Pumpe am 7.12.1966
Am 7.12.1966 gegen 23.45 Uhr brach am Generator 12 (3. Vierergruppe) des DGW Schwarze Pumpe ein Brand aus. Durch den Brand wurden auch die Steuerkabel der Generatoren 9 und 10 beschädigt.
Die sofort eingeleiteten Untersuchungen ergaben, dass am Generator 12 auf der 22-m-Bühne eine Hydraulik-Leitung gerissen war, Hydraulik-Öl ausfloss und sich an den heißen Rohren der 18-m-Bühne entzündete. Neben drei flexiblen Leitungen war auch eine feste Leitung am Bunkerschieber gerissen. Aus den bisherigen Untersuchungsergebnissen ist noch nicht zu entnehmen, ob die Rohrbruchsicherungen beim Brandausbruch funktionswirksam geworden sind. Teilweise lässt sich dies auch nicht mehr überprüfen, da beim Abstellen der Ölleitungen die Rohrbruchsicherungen in die Ausgangsstellung zurückgehen. (Die feste Hydraulikleitung am Bunkerschieber ist projektmäßig ohne Rohrbruchsicherung versehen.)
Nach den bisherigen Untersuchungen ist ein Sachschaden von etwa 144 TMDN entstanden. An den Generatoren 10 und 12 sind größere Schäden vorhanden, so dass mit einer Reparaturzeit bis zum 17.12.1966 gerechnet wird.
In diesem Zusammenhang möchte das MfS auf seine Information Nr. 303/66 vom 30.4.1966 hinweisen, in der umfassend und detailliert über die Ursachen der ständigen Havarien im DGW Schwarze Pumpe berichtet wurde. Dabei wurde auch auf den Umstand laufender Brüche an den Hydraulik-Leitungen durch Überbeanspruchung und durch den niedrigen Entzündungspunkt des Hydraulik-Öls hingewiesen.
Da dieser neuerliche Havariefall trotz der etwa Mitte des Jahres beschlossenen umfangreichen Maßnahmen der Regierungskommission eintrat,1 hält es das MfS für zweckmäßig, wenn sich dieses Gremium nochmals kontrollierend mit der Problematik des DGW Schwarze Pumpe beschäftigt, zumal erfahrungsgemäß besonders im Winterhalbjahr größere Havariefälle auftraten.