Brand in dem Jungviehstall einer LPG in Seehof
21. März 1966
Einzelinformation Nr. 229/66 über einen Brand in einem Jungviehstall der LPG Typ III Seehof/Kreis Schwerin am 20.3.1966
Am 20.3.1966 gegen 15.00 Uhr brach im Jungviehstall der LPG Typ III1 Seehof, Kreis Schwerin ein Brand aus. Das Gebäude, ein Fachwerkbau mit Rohrdach, wurde vollständig vernichtet. Außerdem verbrannten 24 Kälber, 12 Mastbullen, 12 Sterken,2 neun Sauen, ein Pferd, 100 dt Heu und Stroh, 200 dt Saatgetreide sowie kleinere landwirtschaftliche Maschinen und Geräte. Nach vorläufigen Schätzungen beträgt die Schadensumme ca. 70 000 MDN.
Die gemeinsam mit der VP eingeleiteten Untersuchungen zur Aufklärung der Brandursachen haben folgendes Ergebnis: der Viehpfleger [Name, Vorname], 34 Jahre, verheiratet, zwei Kinder, geistig sehr schwach entwickelt, wohnhaft in Seehof, [Kreis] Schwerin, Mitglied der LPG Typ III in Seehof, hat den Brand fahrlässig verursacht.
Er arbeitete zu diesem Zeitpunkt im Jungviehstall, zündete sich eine Zigarette an und warf den Zigarettenrest achtlos beiseite. Erst durch den Brandgeruch wurde er auf das Feuer aufmerksam. Obwohl [Name] sofort Feueralarm auslöste, hatte der Brand solchen Umfang angenommen, dass keine Löschmöglichkeiten mehr gegeben waren.
[Name] ist als äußerst primitiver Mensch bekannt. In der LPG leistete er nach den bisher vorliegenden Hinweisen eine zufriedenstellende Arbeit.
Gegen [Name] wurde durch die VP ein Ermittlungsverfahren ohne Haft eingeleitet.