Einschleusen westdeutscher politischer Publikationen mit Ballon
15. März 1966
Einzelinformation Nr. 209/66 über das verstärkte Einschleusen von Hetzschriften mittels Ballons in das Gebiet der DDR
In der Zeit vom 1.3. bis 11.3.1966 wurden verstärkt mittels Ballons Hetzschriften in das Gebiet der DDR eingeschleust, wobei die Zahl der sichergestellten Hetzschriften insgesamt ca. 140 000 erreichte.
In der Hauptsache wurden Hetzschriften »Der Sozialdemokrat« Nr. 2/66 eingeschleust.1 Circa 120 000 Flugblätter dieser Art wurden vornehmlich in der Zeit vom 8. bis 11.3.1966 in den Bezirken Magdeburg, Frankfurt/O., Potsdam, Halle und Leipzig sowie in der Hauptstadt der DDR (ca. 1 500 Stück) sichergestellt. Die übrigen ca. 20 000 Hetzschriften sind ältere bereits bekannte Ausgaben. (»Information Berlin-Edition«,2 »NVA-Kalender«,3 »Neues Deutschland«4 und andere)
Bei dem Flugblatt »Sozialdemokrat« 2/66 handelt es sich um eine neue Ausgabe des »Ostbüros der SPD«. Besonders wird auf die Artikel »Das Vermächtnis des Dr. Apel«5 und »Das Plenum der Angst« (11. Plenum des ZK der SED)6 dieser Hetzschrift verwiesen. Nach bisherigen Feststellungen wurde diese Flugblattaktion aus dem Raum Braunschweig (Truppenübungsplatz Ehra-Lessien,7 ca. 35 km nördlich von Braunschweig) gestartet.