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Einschleusung von Flugblättern der »Vereinigung 17. Juni 1953«

9. November 1966
Einzelinformation Nr. 860/66 über die Einschleusung von Hetzschriften der Terrororganisation »Vereinigung des 17. Juni 1953« in das Gebiet der DDR

[Faksimile von Blatt 35]

In der letzten Zeit wurden in geringem Umfang die beiliegenden Hetzschriften der Terrororganisation »Vereinigung des 17. Juni 1953«1 unter Ausnutzung des Eisenbahngüterverkehrs und der Binnenschifffahrt in das Gebiet der DDR eingeschleust. Weitere Einzelexemplare wurden von Westberlin aus über die Grenzsicherungsanlagen auf das Territorium der DDR geworfen.

Wie dem MfS bekannt ist, handelt es sich dabei um Hetzschriften, die bereits 1963 gedruckt wurden, offensichtlich aber erst jetzt in stärkerem Maße zur Einschleusung gelangen.

  1. Zum nächsten Dokument Ehescheidungsklage von Christa Stubnick in Dresden

    11. November 1966
    Einzelinformation Nr. 873/66 über die Ehescheidungsklage der Stubnick, Christa vor dem Kreisgericht Dresden – Stadtbezirk Mitte
  2. Zum vorherigen Dokument Festnahme einer Ägypterin–Verdacht der Schleusung (2)

    7. November 1966
    Einzelinformation Nr. 851/66 über die Festnahme eines Staatsbürgers der VAR wegen dringenden Verdachts der Beihilfe zur Schleusung einer DDR-Bürgerin

  1. Die »Vereinigung 17. Juni« ist aus einem gleichnamigen »Komitee« hervorgegangen, das aus Teilnehmenden des Aufstandes vom 17. Juni 1953 bestand. Der im August 1957 gegründete Verein wollte zunächst die nach Westdeutschland geflohenen Aufstandsbeteiligten sammeln, öffnete sich nach dem 13. August 1961 aber auch für andere Interessierte. Er trat in der Folge mit antikommunistischer Propaganda, Kritik an Entspannungs- und Erleichterungsbemühungen wie den Passierscheinvereinbarungen hervor und war für einige militante Übergriffe auf Funktionäre und Büros der SEW oder Repräsentanten der DDR und der UdSSR verantwortlich. Vgl. Eisenfeld, Bernd; Kowalczuk, Ilko-Sascha; Neubert, Ehrhart: Die verdrängte Revolution. Der Platz des 17. Juni 1953 in der deutschen Geschichte. Bremen 2004, S. 561–584.