Französisches Militär an der Grenze Stolpe-Süd bis Glienicke
20. Dezember 1966
Einzelinformation Nr. 981/66 über provokatorische Grenzverletzungen durch französische Besatzer im Raum Stolpe-Süd bis Glienicke-Nordbahn
In der Zeit vom 15. bis 18.12.1966 kam es an der Staatsgrenze der DDR zu Westberlin zu mehreren provokatorischen Grenzverletzungen durch französische Besatzer, wobei unsere Sicherungsposten teilweise mit Waffen bedroht bzw. das Territorium der DDR beschossen wurde.
Am 18.12.[1966], gegen 22.45 Uhr, kamen drei französische Besatzer mit einem Jeep im Abschnitt Glienicke-Nordbahn bis unmittelbar an die Staatsgrenze der DDR. Die drei französischen Besatzer verließen das Fahrzeug und durchkrochen den ersten Zaun der pioniertechnischen Anlagen der DDR. Erst nach ca. vier Minuten, nachdem unsere Grenzsicherungsposten Leuchtsignale geschossen und die Besatzer aufgefordert hatten, das Gebiet der DDR sofort zu verlassen, zogen sie sich auf Westberliner Gebiet zurück.
Zirca 15 Minuten später krochen an der gleichen Stelle erneut zwei französische Armeeangehörige durch den ersten Zaun der PTA auf das Territorium der DDR und richteten die Waffen auf unsere Grenzsicherungskräfte. Auch in diesem Falle verließen die Besatzer das Territorium der DDR erst nach Aufforderung durch die eingesetzten NVA Grenzposten. Nach ihrer Rückkehr auf Westberliner Gebiet fuhren die Besatzer mit ihrem Jeep in das Westberliner Hinterland zurück.
Am 17.12.[1966] gegen 10.55 Uhr haben im Abschnitt Herthasee/1Bergfelde vier französische Besatzer, zwei Offiziere und zwei Mannschaftsdienstgrade, unser Territorium in einer Tiefe von 12 m und in einer Länge von ca. 600 m verletzt.
Am 15.12.[1966], gegen 21.45 Uhr, näherte sich ein französischer SPW am Friedhof Frohnau der Staatsgrenze der DDR. Mehrere französische Besatzer verließen das Fahrzeug und begaben sich auf den Friedhof. Von dort aus schossen sie zweimal Leuchtsignale (3 Stern weiß) auf unser Territorium. Die Leuchtsätze schlugen ca. 100 m vom Verlauf der Staatsgrenze entfernt, auf unserem Territorium ein.
Nachdem unsere Grenzposten Vorfeldbeleuchtung geschossen hatten, zogen sich die französischen Besatzer gedeckt zu ihrem Fahrzeug zurück und fuhren in Richtung Frohnau weiter.