Dem MfS wurde intern bekannt, dass der [Name 1, Vorname], geboren [Tag, Monat, Jahr] in Berlin, Kanusportler beim TSC Berlin, wohnhaft Berlin-Friedrichsfelde, [Straße, Nr.], beschäftigt in der PGH [Name, Ort], weitere Auslandsstarts eventuell zu einer Republikflucht auszunutzen beabsichtigt.

Dem MfS wurde dazu bekannt, dass [Name 1] – obwohl er verheiratet ist – 1965 bei einem Start in Budapest¹ intime Beziehungen zu der westdeutschen Ruderin [Name 2, Vorname], wohnhaft Düsseldorf-Oberkassel, [Straße, Nr.], aufgenommen hat. Nach weiteren Informationen ist diese Verbindung beiderseitig sehr ernst genommen und insbesondere auf postalischem Wege noch weiter forciert worden. So sind z. B. auch die Eltern der [Name 2] von dieser Verbindung informiert. Von beiden Seiten, besonders aber von der [Name 2] , wurde wiederholt der Wunsch nach einer weiteren engeren Gestaltung dieser Beziehungen und nach einem ständigen Zusammensein geäußert.

Seit Aufnahme der Beziehungen zu der [Name 2] ist das Gesamtverhalten des [Name 1] bedrückt und verschlossen. Die Eheverhältnisse sind gespannt. Aufforderungen seines Trainers, die Verbindung zu der [Name 2] abzubrechen, blieben von [Name 1] unbeachtet.

[Name 1] beabsichtigt, seinen Pkw zu verkaufen, wobei er als Begründung anführt, sich einen neuen Wagen anzuschaffen.

Es ist vorgesehen, dass [Name 1] ab 2.4.1966 an einem Trainingslager in Jugoslawien teilnimmt.

Es wird gebeten, zu überprüfen und zu entscheiden, inwieweit unter Berücksichtigung der vorliegenden Hinweise dem [Name 1, Vorname] Auslandsstarts untersagt werden sollten.

1. Zum nächsten Dokument Reaktion der Bevölkerung auf SED–SPD Briefwechsel (1)
   

   30. März 1966
   [Erste] Einzelinformation Nr. 255/66 über die Reaktion der Bevölkerung der DDR zum Briefwechsel SED – SPD

2. Zum vorherigen Dokument Republikfluchtverdacht gegen den Boxer Bruno Witkowski
   

   29. März 1966
   Einzelinformation Nr. 248/66 über Republikfluchtverdacht gegen Witkowski, Brunislav, Box-Sportler im TSC Berlin