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Selbstmord eines kubanischen Chemiestudenten

12. Januar 1966
Einzelinformation Nr. 29/66 über den Selbstmord des kubanischen Chemiestudenten Lorenzo am 8.1.1966

Am 9.1.1966, gegen 22.30 Uhr, wurde der kubanische Chemiestudent an der Bergakademie Freiberg Lorenzo Bello, Leonides,1 geboren 12.4.1941 in Holguín,2 Kuba, zurzeit wohnhaft in Freiberg, [Straße, Nr.], tot in seinem Zimmer aufgefunden.

Gemeinsam mit der VP eingeleitete Untersuchungen erbrachten folgendes Ergebnis:

Nach ärztlichen Gutachten verstarb Lorenzo am 8.1.1966 etwa gegen 14.00 Uhr.

Vor seinem Bett wurden mehrere Flaschen aufgefunden, von denen eine noch flüssige Giftstoffe (blausäurehaltiges Gift) enthielt.

Aufgrund der konkreten Umstände handelt es sich eindeutig um einen Selbstmord. Der Tod ist durch Einnahme des obengenannten Giftes eingetreten. (Als Chemiestudent hatte er Gelegenheit, sich dieses Gift zu beschaffen.)

Über die Motive des Selbstmordes liegen noch keine Hinweise vor.

Lorenzo wird als guter Student eingeschätzt. Er hatte jedoch keine weiteren Studienfreunde und wird deshalb von anderen Auslandsstudenten als Einzelgänger und etwas schwermütig veranlagt charakterisiert.

Auch aus den aufgefundenen persönlichen Gegenständen, u. a. dem Postverkehr mit seiner Mutter, waren keine Anhaltspunkte für das Selbstmordmotiv zu entnehmen.

Weitere Ermittlungen zur Klärung des Selbstmordmotivs werden noch geführt.

  1. Zum nächsten Dokument Treffen der EKD in Berlin im Dezember 1965

    14. Januar 1966
    Einzelinformation Nr. 33/66 über die Sitzung des Rates der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) in der Zeit vom 15. bis 17.12.1965 und Pläne zur Durchführung weiterer Ratssitzungen in der Hauptstadt der DDR

  2. Zum vorherigen Dokument Neujahrsansprachen der Bischöfe Bengsch und Spülbeck

    12. Januar 1966
    Einzelinformation Nr. 27/66 über die Neujahrsansprachen von Erzbischof Bengsch und Bischof Dr. Otto Spülbeck, Meißen sowie über einige Diskussionen am Priesterseminar Erfurt